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Zweiradfahrer leben gefährlicher

Zum vierten Mal in Folge sank 2011 die Gesamtzahl der Verletzten und Getöteten im Schweizer Strassenverkehr. Gegen diesen Trend stehen die Unfallzahlen aller Zweiradfahrer mit und ohne Motor, die teilweise beunruhigend stark anstiegen.

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ur , (mail@cyclinfo.ch")
Gesellschaft, 30.03.2012

Zum vierten Mal in Folge sank 2011 die Gesamtzahl der Verletzten und Getöteten im Schweizer Strassenverkehr. Gegen diesen Trend stehen die Unfallzahlen aller  Zweiradfahrer mit und ohne Motor, die teilweise beunruhigend stark anstiegen.

Die jüngste Unfallstatistik des Bundesamts für Strassen (Astra) zeigt Licht und Schatten des Schweizer Strassenverkehrs. Während 2011 insgesamt weniger Menschen getötet oder verletzt wurden, zeigen die Zahlen bei Fahrern von Velos, Elektrovelos und Motorrädern nach oben. Besonders beunruhigend ist die Tendenz bei Velofahrenden: Bei keiner anderen Verkehrsteilnehmergruppe stiegen die Zahlen der Getöteten, Schwer- und Leichtverletzten so deutlich an.


Unfallstatistik 2006-2011 Gesamtübersicht

Überproportionales Risiko bei Elektrovelos
Das Astra erklärt sich diesen Anstieg mit dem schönen Wetter im vergangenen Jahr, das viele Leute in den Sattel lockte. Zudem würden sich die Folgen des Elektrovelo-Booms nun bemerkbar machen: Unfälle mit E-Bikes haben häufig gravierendere Folgen als Unfälle mit motorlosen Velos. Der Anteil der schwerverletzten und getöteten Velofahrenden an allen verunfallten Velofahrenden lag für das Fahrrad bei 26 Prozent, für das E-Bike bei 35 Prozent.


Unfallzahlen 2011/2010 nach Fahrzeugen

Das Astra wagt jedoch keine Vermutung, ob die höhere Geschwindigkeit für dieses überproportionale Risiko verantwortlich ist oder ob die Ursache bei der Ungeübtheit vieler Elektrvelofahrer zu suchen ist, die nach jahrelanger Pause erstmals wieder auf zwei Rädern im Strassenverkehr unterwegs sind.


Unfallzahlen Velo/Elektrovelo 2011

Unachtsame Autofahrer
Das Astra gibt im ersten Moment auch keine detaillierten Informationen, wie die Velo- und Elektrovelofahrenden verunfallt sind. Fest steht aber, dass Autos für alle andern Verkehrsteilnehmer das grösste Unfallrisiko darstellen. Personenwagen sind überproportional stark für beinahe zwei Drittel aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden verantwortlich. Unachtsamkeit und Missachten des Vortrittsrechts sind dabei die häufigsten Unfallursachen.


Verursacher von Unfällen im Strassenverkehr 2011

Pro Velo will Handyverbot durchsetzen
Für Pro Velo Schweiz ist klar, dass die Bedienung von elektronischen Geräten wie Handy, Navigations- und Musikwiedergabegeräten massgeblich zu Unaufmerksamkeit beiträgt. Die Interessensvertreter der Schweizer Velofahrenden fordern deshalb zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer, dass das Handyverbot am Steuer konsequent durchgesetzt wird. Nur so könnten Velofahrer auch von den Anstrengungen von Behörden und Verbänden für mehr Verkehrssicherheit profitieren. Bisher sei der Verkehr dank Fortschritten beim Fahrzeugbau und Temposenkungen nur für Insassen von vierrädrigen Fahrzeugen sichererer geworden. Verkehrsteilnehmende ohne Blech - hierzu gehören auch die FussgängerInnen und die Motorradfahrenden - lebten dafür umso gefährlicher.

Zur Unfallstatistik des Astra
Zur Medienmitteilung von Pro Velo Schweiz

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