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Zwischenbilanz mit Höhen und Tiefen

Grosse börsennotierte Unternehmen präsentieren ihre Geschäftszahlen fürs dritte Quartal. Diese zeigen: Die Fahrradindustrie ist nach dem absatzschwachen Geschäftsjahr 2016 noch nicht über den Berg. Die Fahrradsparten der Mischkonzerne verlieren in den ersten neun Monaten dieses Jahres – mit einer Ausnahme. Die Zwischenberichte von Dorel Sports, Fox Factory, Shimano, Amer Sports und Gopro.

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dr/jw ,
Branche, 08.11.2017

Zuversicht bei Dorel Sports

Mit erheblichen Umsatzrückgängen sieht sich Dorel Sports im dritten Quartal konfrontiert. Dem kanadischen Sportkonzern gehören unter anderem die Marken Cannondale, GT, Mongoose, Schwinn und Sugoi. 18 Prozent oder 45 Millionen Dollar beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. So beträgt der Umsatz, der das Unternehmen in den Monaten Juli bis September erwirtschaftete, 205.5 Millionen Dollar. Davon sind lediglich 200 000 Dollar operativer Gewinn. Im Vorjahr betrug Dorels operativer Gewinn noch knapp sechs Millionen Dollar.

Als Gründe nennt Dorel die «allgemein Schwäche im weltweiten Fahrradmarkt», die Insolvenz des Grossverteilers Toys-R-Us sowie das niederschlagsreiche Wetter inklusive der Tropenstürme die zwischen Juli und September Teile Nordamerikas in Mitleidenschaft zogen. So war Dorels Verteilzentrum an der US-Ostküste direkt davon betroffen.

Insgesamt sank der Umsatz von Dorel Sports 2017 um rund zehn Prozent von 703.7 auf 628.6 Millionen Dollar. Beim operativen Gewinn legte das Unternehmen auf 15.2 Millionen zu. Dazu haben vor allem die Sparmassnahmen im ersten Halbjahr beigetragen. Für das vierte Quartal zeichneten sich bereits Zahlen ab, sagte CEO Jeffrey Schwartz bei Bekanntgabe der Quartalsergebnisse.

Rekordumsatz bei Fox Factory Holding

Rekordumsätze verzeichnet der US-Konzern Fox Factory Holding im dritten Quartal. Das Unternehmen erwirtschaftete mit 127.4 Millionen Dollar 17 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresquartal. Gleichzeitig stieg der Nettogewinn auf 16.1 Millionen Dollar. Das sind 2.5 Millionen mehr als 2016. Zur Fahrradsparte des Unternehmens gehören die Marken Fox, Marzocchi, Race Face und Easton Cycling. Gegenüber dem letzten Jahr verzeichnet die Fahrradsparte im dritten Quartal knapp neun Prozent mehr Umsatz.

In den ersten neun Monaten 2017 erzielte Fox Factory einen Umsatz von 354.5 Millionen Dollar. Das entspricht einer Zunahme von mehr als einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Dabei stieg der Umsatz im Kraftfahrzeugsegment mit vierzig Prozent deutlich stärker als im Fahrradbereich mit 8.5 Prozent. Total beträgt der Nettogewinn bis und mit September 2017 rund vierzig Millionen Dollar. Das sind 15 Millionen mehr als im selben Zeitraum 2016.

Als Gründe für das Wachstum nennt das Unternehmen unter anderem seine erfolgreich neu lancierten Produkte sowie die starken Abverkaufszahlen seiner OEM-Kunden.

Shimano zu Hause «glanzlos», schaut nach Europa

Der japanische Branchenriese Shimano verzeichnet zwischen Januar und September 2017 einen leichten Umsatzzuwachs von knapp zwei Prozent. Gleichzeitig sinkt der operative Gewinn des Unternehmens um vier Prozent. Bereits jetzt richtet der weltweit grösste Hersteller von Velokomponenten den Blick auf die kommende Saison und setzt dabei grosse Hoffnungen in den europäischen Fahrradmarkt. Das schreibt Shimano in seinem aktuellen Wirtschaftsbericht.

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verzeichnet Shimano kaum Veränderungen. Der Verkauf von Komplettvelos habe sich in Europa nach einem etwas schwächerem Start mittlerweile auf Vorjahresniveau eingependelt und die Lagerbestände bei den europäischen Fahrradlieferanten seien entsprechend «adäquat».

Im amerikanischen Markt seien annähernd gleich viel Velos verkauft worden, wie im letzten Jahr und die Bestände in den Lagern der Hersteller eher tiefer. Während in China der Verkauf von Kompletträderm unter Vorjahresniveau gesunken sei, zeigten die Abverkäufe in den Märkten Südamerikas leichtes Wachstum an. Von einem «glanzlosen» Markt spricht Shimano im Heimatland Japan – und zwar sowohl was die Nachfrage nach sportiven als auch nacht Alltagsvelos anbelangt.

In Zahlen liest sich dies nach neun Monaten wie folgt: Die Velosparte legte im Vergleich zum Vorjahr um 1.9 Prozent auf 1.46 Milliarden Euro zu. Gleichzeitig fiel der operative Gewinn um 4.9 Prozent auf rund 307 Millionen Euro. Inklusive Angelzubehör und Sonstigem erzielte der Shimano-Konzern von Januar bis September insgesamt einen Umsatz von 1.84 Milliarden Euro. Der Nettogewinn sank dabei um 23.7 Prozent auf umgerechnet 210 Millionen Euro.

Für die kommenden Saison, blickt Shimano erwartungsvoll auf den europäischen Fahrradmarkt. Die Japaner rechnen sich aufgrund der Ausdifferenzierung der Fahrrad- und E-Bike-Typen Profit aus. Zudem seien die Umsätze der 2017 präsentierten Deore-Gruppe konstant hoch, die Ultegra Di2 und die neuen Scheibenbremsen auf positive Resonanz im Markt gestossen.

Amer Sports: Velosparte verliert leicht

Amer Sports‘ macht im dritten Quartal des laufenden Fiskaljahres mit seiner Fahrradsparte weniger Umsatz als noch 2016. Dazu gehören ausschliesslich die beiden Marken Mavic und Enve. Acht Prozent Umsatz büssen die beiden Marken des finnischen Sportkonzerns über die letzten drei Monate im Vergleich zum Vorjahr ein. Insgesamt verbucht die Velosparte des Unternehmens 2017 zehn Prozent weniger Umsatz als im letzten Jahr. Das entspricht rund elfeinhalb Millionen Euro. Als Grund nennt Amer Sports hohe Lagerbestände sowohl bei OEM-Kunden als auch bei Einzelhändlern.

Trotzdem wuchs die Outdoor-Sparte des Unternehmens im aktuellen Jahr um drei Prozent. Laut dem Zwischenbericht vermochten die Umsätze anderer Marken, wie Arcteryx und Suunto die rückläufigen Umsatzzahlen von Mavic und Enve auszugleichen.

Zwischen Januar und September 2017 kann Amer Sports einen Nettoumsatz von 1.8 Milliarden Euro beziehungsweise zwei Prozent Wachstum vorweisen. Der Geschäftsführer und Präsident, Heikki Takala, zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit dem Wachstum, das breit abgestützt sei, sowie den Fortschritten bei der Transformation der Verkaufskanäle des Konzerns in Richtung Omni-Channel.

Gopro: gut gestellt

Der US-Aktionkamera-Hersteller Gopro nahm im dritten Quartal dieses Jahres 37 Prozent mehr ein als 2016. In US-Dollar entspricht dies 329.8 Millionen. Davon sind 14.7 Millionen Reingewinn. Im Vorjahr musste das Unternehmen im selben Zeitraum noch einen Verlust von 104 Millionen Dollar verschmerzen.

Ausser der erfolgreichen Markteinführung eines neuen Kameramodells im besagten Quartal, trugen die signifikant reduzierten operativen Ausgaben zur guten Zwischenbilanz von Gopro bei. Der Firmengründer und Geschäftsführer, Nicholas Woodman, zeigt sich ob der Zahlen mehr als erfreut und will am eingeschlagenen Kurs festhalten: «Wir wollen uns weiterhin als innovatives Unternehmen profilieren und gleichzeitig wachsam das Geld unser Aktionäre verwalten.»

Obwohl die Quartalszahlen die Erwartungen der Investoren übertrafen, verlor die Gopro-Aktie umgehend nach dem Bericht, weil der Kamerahersteller die Umsatzerwartungen für die letzten drei Monate des Jahres tiefer ansetzte, als von den Aktionären angenommen.

www.dorel.com

www.cyclingsportsgroup.com

www.ridefox.com

www.fuchs-movesa.ch

www.chrissports.ch

www.shimano.com

www.fuchs-movesa.ch

www.amersports.com

www.mavic.com

www.enve.com

www.gopro.com

www.intercycle.com

 

http://www.intercycle.com/

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