Cyberattacke auf Versender Canyon
Den Jahreswechsel hatte man sich beim Koblenzer Direktversender Canyon wohl anders vorgestellt: Statt die Sektkorken knallen zu lassen, zwang eine Cyberattacke die IT-Abteilung zu Überstunden.
Wenn es um den Direktverkauf von Velos übers Internet geht, gilt das Koblenzer Unternehmen Canyon zurecht als Massstab. Aber Erfolg zieht leider oft auch ungebetene Gäste an - im Fall von Canyon waren es zum Jahreswechsel hin Cyberkriminelle, die sich Zugriff auf ausgewählte IT-Systeme des Versenders verschafften. Software und Server seien in der Folge durch die Hacker verschlüsselt und dadurch stellenweise lahmgelegt worden. Nicht davon betroffen war die Webseite www.canyon.com. Somit konnten zu jeder Zeit und wie gewohnt Bestellungen über den Webshop aufgegeben werden. Mittlerweile sei der Angriff identifiziert und nach aktuellem Kenntnisstand gestoppt worden, heisst es von Canyon. Zudem wurden mit der Kriminalpolizei Koblenz und dem Landeskriminalamt die zuständigen Behörden informiert, und es wurde Strafanzeige gegen die noch unbekannten Täter erstattet.
Die meisten Besucher kommen auf die Canyon-Website, um sich online ein Velo
zu kaufen. Einige Kriminelle hatten um die Jahreswende aber andere Pläne...
Canyon Gründer und Geschäftsführer Roman Arnold erklärt dazu: «Der Angriff zeugt von massiver krimineller Energie. Durch die Verschlüsselung unserer IT-Infrastruktur wurden die Arbeits- und Geschäftsprozesse vorübergehend massiv beeinträchtigt. Unmittelbar betroffen waren unser Standort Koblenz sowie alle internationalen Ländergesellschaften mit Ausnahme der US-Gesellschaft, da diese mit einem eigenen IT-System arbeitet. Wir rechnen in den ersten Tagen des neuen Jahres mit einigen Verzögerungen im Kundenkontakt sowie in der Auslieferung. Wir setzen alles daran, um die Auswirkungen für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten und schnellstmöglich wieder in den Normalbetrieb zu kommen.» In die Schweiz darf Canyon erst seit Ende November 2018 unter diesen Namen liefern, nachdem man sich mit dem hiesigen Markeninhaber Lizard Sport AG geeinigt hatte.
Aus Velojournal
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