Laurens van Rooijen
,
Autor
(lvr@cyclinfo.ch)
News,
14.11.2025
Der deutsche Velohersteller und Direktversender Canyon hat in den vergangenen Monaten mit der Rückkehr von Gründer Roman Arnold an die Unternehmensspitze für Schlagzeilen gesorgt. Als Executive Chairman will Arnold eine erneute Fokussierung auf Agilität, Effizienz und Vereinfachung des Sortiments sowie der Abläufe vorantreiben.
Im soeben veröffentlichten Quartalsbericht von Canyon-Investor Groupe Bruxelles Lambert (GBL), der gut die Hälfte der Anteile an Canyon hält, werden die Herausforderungen des aktuellen Markts betont. Schon im Halbjahresbericht wies GBL für Canyon einen Umsatzrückgang von fünf Prozent aus. Zuvor hatte GBL über eine Wertberichtigung der Ende 2020 getätigten Beteiligung informiert.

In der nun vorgelegten Bilanz für Canyon wird ein Umsatz von 611 Millionen Euro für die ersten neuen Monate ausgewiesen, was einem Rückgang von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Beim Gewinn (EBITDA) fällt der Rückgang mit 29 Prozent noch markanter aus.
Prompt berichtet GBL von mehreren Initiativen, um die Performance von Canyon zu steigern. Dazu zählen eine Überprüfung des Produktportfolios, eine Umsetzung von Effizienzmassnahmen und als strategische Initiative die Stärkung der Omichannel-Präsenz und damit der punktuellen Kooperation mit stationären Fachhändlern, um die Marke näher an die Fahrerinnen und Fahrer heranzubringen.
Zur Geschäftsentwicklung bei Canyon schreibt GBL im Geschäftsbericht: «Die finanzielle Performance wurde durch ein anhaltend schwieriges Marktumfeld beeinträchtigt, das durch Überangebot und aggressive Preisnachlässe gekennzeichnet war, insbesondere bei elektrischen und nicht-elektrischen Mountainbikes und Citybikes. Dagegen blieb die Performance in den Segmenten Rennräder und Gravelbikes von Canyon weiterhin robust. Europa, der mit Abstand grösste Markt der Gruppe, zeigt sich für Canyon weiterhin widerstandsfähig, während die Verbrauchernachfrage in Asien und den USA nachgelassen hat – in letzterem Fall aufgrund von Zollunsicherheiten.»

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